Life & Style

„Unbegrenzte Schöpferische Leistung“

Baddyforum-Gespräche: Ein exklusives Interview mit Baddy Dolly Jane

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Aus der Redaktion

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January 20, 2018

Sie gelten im Kunstbetrieb als Kunst-Maschine. Haben Sie heute schon ein Bild gemalt?

Nur eins? – Ich produziere ständig! (lacht)

Sie gehören heute international zu den erfolgreichsten jungen Künstlern. Ihre Werke erzielen Rekordpreise auf Auktionen, Sammler reißen sich um Sie und Kuratoren träumen davon, mit Ihnen arbeiten zu dürfen. Haben Sie nicht manchmal Angst vor diesem Hype und den einhergehenden Erfolgsdruck?

Natürlich tut es gut zu wissen, dass die Preise für die eigenen Werke steigen, aber bisweilen ist das schon beängstigend. Jeder will etwas von Dir: Du wachst morgens auf und hast Anfragen von Sammlern, Museumskuratoren, Journalisten und dem Steuerberater auf deiner Mailbox. Manchmal werde ich um 4 Uhr morgens von meinem Handy geweckt, weil der Anrufer gerade in einer ganz anderen Zeitzone steckt. Aber das gehört einfach dazu. Da hilft nur das Telefon mal abzuschalten und so oft wie möglich die Nummer zu wechseln, in der Hoffnung etwas Ruhe zu haben. (lacht wieder)

Wie vereinbaren Sie diesen finanziellen Erfolg mit Ihrem Anspruch an die eigene Kunst?

Zum Glück interessiert mich Geld nicht, sondern nur die Kunst selbst! Ich sehe mich nicht – wie viele andere Künstler – als börsennotiertes Unternehmen. Geld verdienen andere mit mir. Mir geht es in erster Linie um unbegrenzte schöpferische Leistung.

Seit dem Beginn Ihrer Karriere gelten sie als Enfant terrible der Kunstszene. Ist das das Geheimnis Ihres Erfolgs?

Ja und nein. Es ist eigentlich ganz simpel: harte Arbeit! Anarchistisches Denken und Handeln, Disziplin, meine Manifeste, meine Kompromisslosigkeit und nochmals harte Arbeit.

Was entgegnen Sie Ihren Kritikern, die Ihnen vorwerfen, Sie seien eine Kunst-Scharlatanin und Ihre Blitzkarriere ist das Produkt einflussreicher Persönlichkeiten des Kunstbetriebs?

Diese kleingeistigen Neider sollten niemals irgendwo ausgestellt werden, denn diese Schweine haben nie etwas riskiert! Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem man keine einflussreichen Freunde haben darf.

Als Professorin der Kunstakademie in Wien begleiten Sie viele aufstrebende Künstler auf den Weg ins Berufsleben. Was sagen Sie diesen jungen Menschen, wenn sie wissen möchten, wie man erfolgreich wird?

Warten – der Erfolg kommt von allein.

Man sagt  den heutigen Kunststudenten nach, besonders erfolgshungrig zu sein. Sie hoffen, dass die Käufer kommen, sie halten Ausschau nach Galeristen und Sammlern.

Ja, das habe ich immer wieder selbst erlebt, dass manche Studenten gerne in meine Klasse möchten, weil sie auf meine Kontakte hoffen. Eine der größten Gefahren für junge Leute besteht gerade darin, zu früh auf den Markt zu drängen. Davor sollte man sie warnen.

Stichwort Positionsmissbrauch: In der Presse sorgte ein Fall für Furore, bei dem Sie aus persönlichen Gründen angeblich versucht haben sollen, die Diplomausstellung einer durchaus talentierten Studentin, mit der Sie einst sogar eine Wohngemeinschaft geteilt haben, zu sabotieren.* Sehen Sie das nicht auch als skandalösen Akt?

Das ist eine Frage der Einstellung. Ja, ich kenne diese Person sehr gut – sie sitzt den ganzen Tag im Atelier und malt oder schreibt an blöden Manifesten. Sie geht jeden Tag ins Kunsthistorische Museum Wien. Ich war eine Minute und 23 Sekunden dort – das reicht völlig. Was wir brauchen sind Studenten, die raus gehen und Kontakte auf Partys und Kunstevents machen. „Einfach mal einen Scheiß machen“ lautet die Devise: zur Documenta fahren oder auf die Berlin Biennale – das ist wirkliche Freiheit.

Aus diversen Quellen heißt es, dass der Playboy Sie für ein Fotoshooting eingeladen hat. Sehen wir Sie also bald mit orangefarbenen Hasenohren auf dem Cover des Magazins?

Darüber darf ich zurzeit nichts sagen, die Verhandlungen laufen noch. 

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